„Der Kürbis ist die Entschuldigung der Natur für das Ende des Sommers“. Habe ich kürzlich irgendwo gelesen. Also, bei mir muss sie sich nicht entschuldigen, die Natur! Das macht sie doch gerade irre gut mit diesem schönsten Herbst aller Zeiten. Ein paar Kürbisse darf sie natürlich trotzdem da lassen, die gehören einfach zum Herbst wie leckerer Pumpkin Spice im Milchkaffee und kleine Gruselmonster an Halloween!
Ich liebe diese Jahreszeit, das wisst Ihr ja schon. Ich stehe total auf das Hygge-Feeling, bunte Blätter an den Bäumen, kuschelige Schals um den Hals, Nebel auf den Feldern, Suppe auf dem Herd, die ersten Abende vor dem Kamin – also known as stundenlanges TV-Glotzen ohne schlechtes Gewissen :-))
Und seit letzter Woche habe ich einen neuen Herbst-Liebling, der das Ganze noch abrundet – im wahrsten Sinne des Wortes – nämlich saftige, fluffige Kürbis-Donuts. Am besten frisch aus dem Ofen! Die machen diesen wunderbaren Oktober gerade noch ein bisschen goldener!
Ich habe ein Geständnis zu machen: Mein Verhältnis zu Donuts bis vor kurzem eher gespalten. Wenn ich an Donuts dachte, hatte ich automatisch das Bild von Polizisten oder Privatdetektiven in amerikanischen Filmen vor Augen. Kennt Ihr, oder? Die, die stundenlang im Auto auf Verbrecher warten und sich dabei von zuckersüßen, fettigen Donuts und Kaffee aus Pappbechern ernähren.
Ich mag einfach nichts Frittiertes. Wenn dann auch noch quietschbunter Zuckerguss und Frittierfett-Geruch im Spiel sind, bin ich komplett raus. Und dann sind zwei Dinge passiert: Ich habe meinen ersten ofengebackenen Donut probiert. Uiiiiii, wie lecker! Diese fluffigen, zarten Teilchen aus dem Ofen sind Understatement in Donut-Form, ich stehe total drauf!
Der zweite Hinweis kam kurz darauf an einem sonnigen Samstagmorgen. Beim Bummel über den Heidelberger Flohmarkt fiel mein Auge auf eine Donuts-Backform. Unbenutzt wollte sie für 1€ den Besitzer wechseln. Ich habe das als Zeichen genommen und sie spontan adoptiert. Seitdem geht es rund in der Küche! Manches soll einfach so sein!
Die meisten Rezepte für Pumpkin Donuts verlangen nach Kürbispüree. Nun ist hierzulande zwar kein Kürbispüree in der Dose zu bekommen, wohl aber im Gläschen. Na, kommt Ihr drauf? Bei der Babynahrung bekommt man puren Kürbis, schon fertig vorbereitet im Glas. Wie praktisch! Böse Zungen würden behaupten, mein raffinierter Kürbistrick sei einfach eine bequeme Ausrede, um das Püree nicht selbst machen zu müssen ;-)
Habt Ihr mein tolles Pumpkin Pie Spice schon entdeckt? Oder noch besser, schon gemischt? Das ist in nur 5 Minuten erledigt und das Etikett „Pumpkin Spice makes everything nice“ gibt es zum Ausdrucken dazu. Alternativ nehmt einfach gemahlenen Zimt, damit werden die Donuts fast genauso nice!
Kürbis-Donuts mit Chai-Glasur
Für 6 Donuts:
170g Mehl
100g brauner Zucker
1 TL Pumpkin Pie Spice (oder Zimt)
1 Prise Salz
1 TL Backpulver
30g geschmolzenes Kokosöl
100 ml Mandelmilch oder andere Pflanzenmilch
100g Kürbispüree (aus dem Babygläschen)
Für die Chai-Glasur:
50 ml Mandelmilch
2 Teebeutel Chai-Tee
Puderzucker
Zubereitung:
1.) Den Backofen auf 175 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Donut-Backform gut fetten.
2.) Mehl, Zucker, Salz, Backpulver und Pumpkin Spiece (oder Zimt) in einer Schüssel vermengen.
3.) Kokosöl bei milder Hitze schmelzen lassen. Mit der Mandelmilch und dem Kürbispüree gut verrühren.
4.) Nun die Flüssigkeit zu den trockenen Zutaten geben und vorsichtig nur so lange verrühren, bis keine trockenen Stellen mehr zu sehen sind.
5.) Den Teig so in die vorbereitete Donutsform geben. Das klappt prima, wenn man ihn in einen Gefrierbeutel füllt und eine kleine Ecke abschneidet.
6.) Die Donuts im vorgeheizten Backofen ca. 12-14 Minuten backen. Mit einem Holzstäbchen prüfen, ob sie fertig gebacken sind. Wenn am Stäbchen kein Teig klebt, holt Ihr die Donuts aus dem Ofen.
7.) Die Donuts in der Form etwa 5 Minuten auskühlen lassen, dann stürzen.
8.) Für die Glasur: Mandelmilch in einem kleinen Topf oder in der Mikrowelle erhitzen (nicht kochen). Die beiden Teebeutel 10 Minuten in der heißen Milch ziehen lassen, ausdrücken und entsorgen. Wenn die Chai-Milch abgekühlt ist, so lange Puderzucker hinzufügen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Etwas Glasur auf die Donuts geben.
Ihr könnt das Rezept ganz leicht anpassen:
Wer keine Lust auf Glasur hat, streicht einfach geschmolzene Margarine (für die Nicht-Veganer: Butter) auf die Donuts und dippt sie in Zimt-Zucker.
Zimt-Zucker stellt Ihr ganz einfach im Verhältnis 1:4 her: 1 Löffel Zimt (oder Pumpkin-Spice), 4 Löffel braunen oder weißen Zucker.
Wer keine Donutsform hat, kann den Teig auch in der Muffinform backen. Die Backzeit müsst Ihr dann etwas verlängern.
Oder Ihr probiert mein Rezept für den saftigen Kürbiskuchen aus, der tatsächlich frisch geraspelten Hokkaido-Kürbis enthält. So lecker! Man soll ja viel Gemüse essen :-)
Genießt den Herbst, Ihr Lieben!
Eure Marion
P.S. Wie immer – Pinnen ist herzlich-herbstlich erwünscht!
Sieht SEHR lecker aus😋😋
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