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Oh, wie schön ist die Rhein-Neckar-Region! Gerade, wenn man sie mal nicht im Vorbeirasen aus dem Autofenster sieht, sondern im gemächlichen Tempo vom Fahrrad aus – Fahrtwind im Haar, blitzblauer Himmel, Sonnenschein und Blütenduft in der Nase!
Wir wohnen nur einen Steinwurf entfernt vom einem Bächlein namens Leimbach und drehen abends ganz gerne am Wasser entlang eine Runde ums Feld. Kürzlich habe ich zufällig entdeckt, dass es zum Bach auch eine Fahrradtour bzw. -Route gibt.
46 km lang schlängelt sich die Leimbachroute vom Kraichgau bis zum Rhein durch die Rhein-Neckar-Region und führt quasi direkt an unserem Haus vorbei. Das habe ich mal als Zeichen und Motivation genommen! Der Liebste war schnell überzeugt, bei meinem Schweinehund war mehr Überredungskunst notwendig!
Schatz, lass uns eine Radtour machen! Oder …?
SECHSUNDVIERZIG Kilometer! So weit bin ich noch nie mit dem Rad gefahren! Ich bin die, die nach der ersten Fahrt der Saison den Muskelkater des Todes hat. Wir sprechen von der Fahrt zum Brötchenholen beim Bäcker am Ende der Straße am Sonntagmorgen …
Die allererste Erinnerung, die ich an etwas wie eine Fahrradtour habe: Familienradeln zum Schrebergarten von Tante Ursel. Ich war 6 Jahre alt, mein Fahrrad hatte genau einen Gang und die 4 Kilometer übers platte Feld fühlten sich an wie eine Weltreise. Dementsprechend mussten ganz viele „Mama, ich kann nicht mehr“-Pausen eingelegt werden.
Ein paar Jahrzehnte später: 6 Shimano-Gänge mehr, aber immer noch die Kondition eines Marshmallows. Allerbeste Voraussetzungen also, um eine Radtour mit 50 km Länge in Angriff zu nehmen, oder? Einmal ausgesprochen, gab es kein Zurück. Da wir fast am Ende der Strecke wohnen, haben wir beschlossen, mit der Bahn bis zum offiziellen Startpunkt zu fahren und von dort aus zurückzuradeln in Richtung Heimat.
Am Tag X geht es also bei 30 Grad und strahlend blauem Himmel auf dem Drahtesel zunächst ins 10 Kilometer entfernte Heidelberg. Normalerweise ist alleine DAS schon eine ernstzunehmende Radtour für mich! Nicht heute, wir haben noch einiges vor uns! Vom Heidelberger Bahnhof bringt uns die S-Bahn inklusive Fahrrad in 30 Minuten direkt nach Sinsheim-Hoffenheim, wo die Leimbachroute startet. Die Fahrkarte für die Strecke kostet 7,80€ pro Person, Fahrräder dürfen am Wochenende umsonst mitfahren.
Kilometer 1 – das Internet lügt!
Wir sind im schönen Kraichgau. „Sanfte Hügel“ und ein „leichter Anstieg zu Beginn der Strecke“ – so steht es auf der Leimbachrouten-Website. Wäre ich gemütlich mit dem Cabrio oder dem Motorrad unterwegs, würde ich nicht widersprechen. Vom Fahrradsattel aus sieht die Welt allerdings ganz anders aus. Der sanfte Hügel wird zur schier unbezwingbaren Berg-Etappe!
Mein Gehirn und meine Oberschenkel senden abwechselnd folgende Botschaften:
- Leichter Anstieg? Wollen die mich veräppeln?!
- Das Internet lügt!
- Wir müssen uns verfahren haben.
- Ich will hier raus!
- Ich will ein E-Bike!
- Ich nehme den nächsten Zug zurück. Muss ja keiner erfahren.
- Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt.
- Heute Abend esse ich ein Riesen-Eis!
Die „Schatzi, ich kann nicht mehr-Momente“ tarne ich geschickt als Fotopause und nach dem Mörder-Anstieg zu Beginn geht es tatsächlich flach weiter. Juhu!
Tour de Leimbach – wo geht’s lang?
Vorbei an blühenden Rapsfeldern, duftendem Flieder und entlang dem gluckernden Leimbach geht es gemütlich durch malerische Kraichgau-Örtchen. Wir haben das Gefühl, hier laufen die Uhren langsamer. Für einen Sonntag mit perfektem Radelwetter ist erstaunlich wenig los auf der Strecke und wir kommen gut voran, ohne ständig ausweichen zu müssen.
Ein bisschen Miss-Marple-Spürsinn ist allerdings gefragt, denn nicht immer finden wir die Ausschilderung für die Strecke auf Anhieb. Es hilft, den Streckenplan dabei zu haben und im Zweifelsfall einfach dem normalen Radweg zum nächsten Ort zu folgen. Irgendwann trifft man dann wieder auf den Bach oder das nächste Leimbachrouten-Schild.
Im Weinort Wiesloch legen wir dann die Füße hoch und ein längeres Päuschen ein. Wie köstlich ein Essen doch schmeckt, das man sich vorher erstrampelt hat! Beim Weiterradeln stelle ich fest – so ein Sattel kann auf Dauer ordentlich hart werden und eine gepolsterte Fahrradhose ist für längere Touren eine gute Idee. Kommt auf die Einkaufsliste, denn jetzt habe ich Blut geleckt. Radeln macht richtig Laune – solange kein Hügel kommt!
Hallo Vater Rhein!
Nach Wiesloch lassen wir die Streckenführung mal außen vor und fahren frei Schnauze. Laut Plan führt die Route mitten durch die Orte Nussloch und Leimen. Wir bevorzugen den Weg um die Orte herum durchs Grüne. So langsam kommen wir wieder in heimatliche Gefilde und die Umgebung wird vertraut. Endspurt!
Am Golfclub Oftersheim und dem pastellfarbenen Schwetzinger Schloss vorbei geht es auf die letzten Kilometer in Richtung Rhein. Das ist für mich der schönste Abschnitt der Strecke. Nicht, weil das Ende in Sicht ist, sondern weil wir durch schattiges Grün die ganze Zeit am Wasser entlang fahren.
Ein Radler für die Radler!
Geschafft! Am liebsten würde ich mich zum Abkühlen in die Fluten stürzen. Nach einer kurzen Verschnaufspause mit Rheinblick und Schiffchenschauen geht es zurück, denn die Erfrischung wartet ein paar klitzekleine Kilometer weiter bzw. zurück. Der wunderschöne Schlossplatz der Spargelstadt Schwetzingen lockt mit vielen Cafés und mediterranem Ambiente. Und was könnten wir zum Abschluss der Tour de Leimbach anderes bestellen als – RADLER!
Der Beitrag sollte eigentlich schon im Mai online gehen. Dann aber wurde das Thema der Rhein-Neckar-Blogger für den Juni bekanntgegeben. „OUTSIDE“ heißt es in diesem Monat. Na, wenn da die Radtour nicht passt wie die Faust aufs Auge oder der Rhein zum Neckar! Für die Blogger unter Euch – Ihr könnt gerne dabei sein! Wir freuen uns über Eure Beiträge zum Thema, hier findet Ihr alle Infos.
Und jetzt seid Ihr dran. Erzählt doch mal! Seid Ihr aus der Region? Kennt Ihr die Leimbach-Route? Wie steht’s um Eure Kondition? Team Marshmallow oder eher Gelbes Trikot? Was sind Eure liebsten Radel-Strecken, gerne auch mit Einkehr-Adressen! Verratet sie mir – ich bin gespannt!
Sportliche Grüße (haha!)
Eure Marion
Liebe Marion, ihr habt das echt schön da. Schwetzingen beim Radler könnte ich mir auch gut vorstellen. Ich war auch lange Team Marshmallow. Seit ich aber letztes Jahr ein neues Fahrrad bekommen habe, radle ich öfter. Ich hole oft morgens Brötchen und wollte unbedingt auch am Muttertag und an meinem Geburtstag die 4 km hin und wieder zurück radeln. Für mich gibt es nichts Schöneres als schon morgens durch die Wiesen zu radeln und die frische Luft zu genießen. Seit dem bin ich auch fiter und keuche nicht bei jedem Anstieg. Gerade was meine verkürzten Schreibtischtäter-Beinmuskeln angeht, bin ich weitaus besser. Viel Spaß beim nächsten Radlerausflug. LG Undine
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Liebe Undine,
wie gut, dass der schöne Schwetzinger Schlossplatz nur 10 Minuten Radweg von uns entfernt liegt, wenn man auf direktem Wege hinfährt. Ich bin ja eher so der Typ „das Ziel ist das Ziel“, und wenn am Ende der Tour eine Eisdiele oder ein nettes Café liegt, umso besser ;-) Aber Du hast ganz recht, es macht schon Spaß, aufs Rad zu steigen. Gerade morgens, wenn man noch fast alleine unterwegs ist. Und die Erfolgserlebnisse kommen wirklich schnell. Nur Hügel und ich werden wohl in diesem Leben keine Freunde mehr werden. Was hast Du denn für ein neues Fahrrad? Ich liebäugle seit Jahren mit einer „Gazelle“ aus Holland, natürlich nur echt mit einem schicken Weidenkörbchen vorne (Mädchen halt …) ;-)
Liebe Grüße!
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Mein Fahrrad ist ein 18er, weiß mit pink und hat 21 Gänge. Mehr technische Daten
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Kann ich dir auch nicht sagen 😄 Es ist einfach schön und viel leichter als mein altes, dass nur 3 Gänge hatte, die am Ende auch kaputt waren. So ein Mädchenhollandrad könnre mur auch gefallen. Go ahead with this idea! 😄 schönes WE! LG Undine
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I love love love love it … und hab herzlich und laut gelacht 😀
lass dich drücken und liebe Grüße um die Ecke
Andrea
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JETZT kann ich auch darüber lachen, liebe Andrea! Wie das halt immer so ist mit den besten Stories. Die sind hinterher immer am lustigsten, oder aber für die anderen ;-))
Inzwischen bin ich ja schon fast im Team „Bergziege“, da gibt es glaube ich hübsche getupfte Trikots! Das ist schon Motivation genug *lach*
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😂😂😂
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