Gevulde Koeken – köstliche gefüllte Kekse aus Holland. Lecker an Weihnachten und dem Rest des Jahres :-)

Gevulde Koeken kennt in den Niederlanden jedes Kind! Sie sind so typisch für unser sympathisches Nachbarland wie Windmühlen, Holzschuhe und Maxima. Dabei sind sie eigentlich kein typisches Weihnachtsgebäck, sondern schmecken das ganze Jahr. Hab‘ ich ganz uneigennützig für Euch ausprobiert :-).

Die leckeren gefüllten Kekse gibt es in jedem holländischen Supermarkt zu kaufen. Auch wir bringen immer ein paar Packungen mit aus dem Urlaub, um Zuhause noch ein bisschen Holland-Feeling zu genießen. Um nicht immer auf den Urlaub warten zu müssen, wollte ich die köstlichen kleinen Küchlein einmal selbst machen. Und das Rezept ist tatsächlich ziemlich einfach, hurra!

Am besten schmecken mir die „Koeken“ frisch aus dem Ofen. Dann sind sie außen herrlich knusprig und innen schön warm und cremig. Dazu eine große Tasse Tee, einen dampfenden Kaffee oder eine heiße Schokolade wie am Strand in Holland. Hach, soooooo gut!

Gevuelde Koeken? Nie gehört, erzähl mal!

Kekse, Küchlein oder Kuchen? Ehrlich gesagt, so eine Mischung aus allem! Sagen wir einfach Kleingebäck :-)

Gefüllte Kekse sind ganz typisch für Holland. Sie sind rund und bestehen aus zwei dünnen Schichten Teig, dazwischen versteckt sich eine leckere Mandelfüllung. Die gefüllten Plätzchen werden oben typischerweise mit ganzen Mandeln garniert. 

Die Füllung. Selbst machen oder in die Trickkiste greifen ;-)

Die Füllung wird in Holland als „Amandelspijs“ bezeichnet, was so viel heißt wie „Mandelpaste“. Im Supermarkt in Holland gibt es sie bei den Backzutaten tatsächlich fertig zu kaufen. Man kann die Mandelpaste aber auch ganz einfach selbst machen. Ich beschreibe Euch gleich, wie das geht.

Ihr könnt den Schritt auch easy überspringen und Euch einfach mit Marzipan-Rohmasse behelfen, die wir ein bisschen pimpen. Dann sind die gefüllten Kekse zwar nicht so gaaaanz authentisch niederländisch, aber dennoch sehr lecker, versprochen!

Ich habe mal recherchiert, was eigentlich der Unterschied zwischen der niederländischen Mandelpaste und Marzipan ist, und ob es überhaupt einen gibt! Der Unterschied liegt im Verhältnis Mandeln zu Zucker.  Marzipan besteht meist aus 2 (manchmal sogar 3) Teilen Zucker und einem Teil Mandeln. Bei Amandelspijs ist das Verhältnis 1:1 und man fügt noch etwas Ei und Zitronenschale dazu. Die Masse ist etwas gröber und feuchter als Marzipan.

Hier seht Ihr die selbstgemachte Füllung. Das war tatsächlich viel einfacher, als ich mir das vorgestellt hatte!

Das Rezept habe ich auch für Euch als PDF zum Ausdrucken gespeichert. Hier kommt Ihr direkt zur Datei – click! –

Rezept für Gevuelde Koeken – kleine köstliche gefüllte Küchlein aus Holland

Für ca. 10 Küchlein

Zutaten

• Für den Teig
• 300g Weizenmehl
• 150g Butter (kalt)
• 80g heller Rohrzucker
• 1 Ei
• 1 Prise Salz
• 2 – 3 EL kaltes Wasser

• Für die Füllung (wenn Ihr die Mandelpaste selbst macht)
• 100g gemahlene Mandeln (ohne Haut, also die ganz hellen)
• 100g feinster Backzucker (weiß)
• 1/2 Ei oder 1 – 2 EL Milch oder Pflanzendrink
• abgeriebene Schale von 1/4 Bio-Zitrone
• wer es noch „mandeliger“ haben möchte, kann ein paar Tropfen Bittermandelaroma dazugeben (optional)

oder

• Für die Füllung (wenn Ihr Marzipan-Rohmasse verwenden möchtet)
• 100g Marzipan-Rohmasse
• 1 EL Milch oder Pflanzendrink
• abgeriebene Schale von 1/4 Bio-Zitrone

• Zum Dekorieren
• 1 Ei zum Bestreichen
• 10 – 30 gehäutete Mandeln

Zubereitung des Teigs:

Mehl, Zucker und Salz in eine Schüssel geben. Die kalte Butter in kleine Stücke schneiden und mit dem Ei auf die Mehlmischung geben. Alles mit Küchenmaschine oder Mixer schnell zu einem Teig verrühren. Wenn sich der Teig nicht gleich zusammenfügt, gebt noch esslöffelweise kaltes Wasser dazu. Bitte nicht zu lange rühren! Wenn noch Zuckerkristalle im Teig zu sehen sind, ist das nicht schlimm. Teig ein bisschen flach drücken, in Frischhaltefolie wickeln und für ca. eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

Zubereitung der Mandelfüllung:

Die schnelle Version:
100g Marzipanrohmasse mit 1 EL Milch oder Pflanzendrink verkneten. Zitronenschale von etwa 1/4 Bio-Zitrone abreiben und dazugeben.

Und so macht Ihr die niederländische Mandelpaste „Amandelspijs“:
100g gehäutete gemahlene Mandeln (gibt es bei den Backzutaten schon fertig zu kaufen, meistens als 100 Gramm-Packung) mit 100g weißem Zucker und 1 – 2 EL Mandeldrink und der Schale einer 1/4 Bio-Zitrone verrühren, bis sich die Masse zusammenfügt. In den niederländischen Rezepten wird statt Milch gerne Ei verwendet, aber ich finde die Vorstellung mit Milch oder Pflanzendrink angenehmer. Ich habe Mandelmilch genommen, weil es so schön passt. Die Mandelpaste auch für mind. 30 Minuten im Kühlschrank lagern.

Ich hatte Teig und Mandelfüllung schon am Vortag gemacht, das ist kein Problem.

Den Backofen auf 175 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.

Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und in zwei Teile teilen. Beide Teile kurz durchkneten und (nacheinander) auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche 2-3 Millimeter dick ausrollen. Die erste Hälfte des Teiges werden die unteren Keksteile. Dafür mit einem runden Ausstecher oder einem Glas Kreise ausstechen und die Teigkreise aufs Backblech legen.

Meine Kreise hatten einen Durchmesser von etwa 6 cm und der komplette Teig hat für 20 Teigkreise ausgereicht, also für 10 Kekse.

Von der Mandelpaste/Marzipanmasse etwa eine walnussgroße Menge zwischen den Händen zu einer Kugel rollen, etwas flach drücken und auf den Teigkreis legen. Lasst dabei ein bisschen Platz zum Rand.

Den restlichen Teig ausrollen und die gleiche Anzahl an Kreisen ausstechen. Die Ränder der Teigkreise, die schon auf dem Blech liegen, mit Wasser befeuchten und die Kekse mit den restlichen Teigkreisen bedecken, dabei die Ränder leicht andrücken. Damit Ober- und Unterseite gut zusammenhalten und der Rand hübsch wird, könnt Ihr rundum mit einer Gabel ein Muster eindrücken.

Kleiner Tipp: Drückt die Oberseiten nach dem Ausstechen ganz leicht in den Handflächen zusammen. Dann werden sie minimal größer und decken die Unterseite inklusive Füllung gut ab.

Ein Ei mit einer Gabel verquirlen und die Kekse bestreichen. Mandeln in die Mitte des Kekses drücken. Die Kekse/Küchlein im Ofen ca. 30 Minuten lang backen, bis sie goldbraun sind.

Auf einem Rost abkühlen lassen, wenn Ihr es aushaltet :-)

Am liebsten schmecken sie mir nämlich frisch aus dem Ofen. Dann sind sie außen herrlich knusprig und innen warm und cremig. Sooo gut!

Mit der kleinen Idee für die gefüllten Kekse darf ich übrigens heute mein erstes Türchen öffnen beim traditionellen „Adventsvorglühen“ der Rhein-Neckar-Blogger. Und ich freue mich riesig, dass wir damit in die nächste Runde gehen! Es macht so Spaß, gemeinsam mit meinen Blogger-Freundinnen unseren schönen Adventskalender für Euch zu füllen.

Schon im 4. Jahr kochen, backen und basteln wir uns wieder durch den November, um Euch die Vorweihnachtszeit zu versüßen und rechtzeitig Ideen an die Hand zu geben, bevor es dann im Dezember doch wieder ein bisschen hektisch wird. Alle Jahre wieder ;-).

Damit Ihr kein Türchen verpasst, fassen wir alle Beiträge zum Adventsvorglühen zusammen auf unserer gemeinsamen Rhein-Neckar-Blogger-Seite.

Falls Ihr das gestrige Türchen verpasst habt, schaut doch mal rein bei Sonja aka „Die Foodalchemistin“. Sie hat köstliche Lebkuchen Toffee Kugeln für uns gemacht. Simone von „Delicious Dishes around my kitchen“ ist als nächstes an der Reihe und öffnet Türchen Nr. 4. Ich bin schon gespannt wie ein Flitzebogen, was sie Schönes zaubern wird für unseren Kalender!

Und wir lesen uns in knapp zwei Wochen wieder mit meinem zweiten Beitrag zum Adventsvorglühen! Ich verrate schon mal, es wird flüssig, köstlich und ein bisschen überraschend. So, mehr sage ich noch nicht, auch wenn’s schwerfällt! Hach, ich freue mich schon darauf, mit Euch das nächste Türchen zu öffnen.

Habt es kuschelig bis dahin, Ihr Lieben!

Eure Marion